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Kinderarmut in Deutschland

Laut einer Unicef-Studie vom 01.03.2006 wächst in den meisten reichen Nationen der Anteil der Kinder, die in Armut leben. In den meisten OECD-Staaten hat sich die Lage der Kinder im Laufe der vergangenen Jahre verschlechtert. In Deutschland ist die relative Kinderarmut stärker gestiegen als in den meisten anderen Industrienationen. Dies ist das Ergebnis einer UNICEF-Studie, die Kinderarmut in den OECD-Staaten vergleicht.

Auch Dortmunder Kinder bleiben von dieser Armut nicht verschont. Vor ein paar Jahren noch ein Tabu Thema, ist Armut nun fester Bestandteil in vielen Familien. Die Schlangen vor carritativen Einrichtungen, die beispielsweise eine Mahlzeit verteilen, werden länger und länger und immer häufiger sind auch Kinder mit dabei.

Momentan liegt Deutschland im internationalen Vergleich (zwischen den OECD-Staaten) auf Platz 12, bei insgesamt 24 Staaten also im Mittelfeld. Vergleicht man aber die Entwicklung der Kinderarmut seit 1990, fällt Deutschland auf Platz 18 zurück. Da die Kinderarmut hierzulande schneller wächst als die der Erwachsenen sind Kinder tendenziell häufiger von Armut betroffen. Vor allem leiden Kinder aus Zuwandererfamilien und Alleinerziehender unter Armut, 40 Prozent der Kinder alleinerziehender Eltern sind arm.

Nach UNICEF-Angaben hat sich die Kinderarmut in Westdeutschland seit 1989 demnach mehr als verdoppelt - von 4,5 Prozent auf 9,8 Prozent in 2001. In Ostdeutschland hat sich der Anteil armer Kinder auf 12,6 Prozent in 2001 erhöht.

Bei Kindern aus Familien mit einem Migrationshintergrund hat sich in den neunziger Jahren die Armutsrate von fünf auf 15 Prozent verdreifacht. Dieser Zuwachs trägt entscheidend zum Gesamtanstieg bei.

Armut grenzt aus

Kinderarmut lässt sich nicht nur am Einkommen festmachen. Kinder aus armen Familien sind in vieler Hinsicht benachteiligt und ausgegrenzt. Neben dem Mangel an materiellen Dingen fehlt es oft an Zuwendung, Erziehung und Bildung. Kinder aus armen Familien haben häufiger gesundheitliche Probleme - verursacht durch falsche Ernährung und Bewegungsmangel. Sie können sich im Unterricht nicht konzentrieren und brechen öfter die Schule ab. Bei Kindern ausländischer Eltern kommen Sprachprobleme hinzu. Sie leben häufiger in beengten Wohnverhältnissen, in vernachlässigten Stadtteilen mit schlechten Schulen und unzureichenden sozialen Angeboten. Mangelhafte Ausbildung und folglich schlechte Berufschancen sowie Teenagerschwangerschaften zementieren Armutsbiografien.

Dieser Bericht stützt sich auf einen Artikel über Kinderarmut der UNICEF. Den entsprechenden Link finden Sie unten.

Weitere Informationen:

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